Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium Großengottern


Geschichte

Fachschaft Geschichte

Zeitzeugengespräch im Leistungskurs Geschichte

Am 01.03.2024 besuchte ein ungewöhnlicher Gast den Geschichtsleistungskurs des

Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasiums Großengottern und Geschichtslehrer Herr Schwarzkopf. Ingrid Baumgardt, Ortschronistin in Großengottern, berichtete rund um das Thema „Alltag in der unmittelbaren Nachkriegszeit“ mit besonderem Augenmerk auf unsere Region.

Frau Baumgardt war zwar zum Zeitpunkt der Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 gerade einmal 6 Jahre alt, doch durch Gespräche mit weiteren Zeitzeugen, konnte sie

tiefe Einblicke in die Nachkriegszeit erlangen. Auch zeitgenössische Bilder und Dokumente brachte sie zur Veranschaulichung mit. Dabei war es den Schülerinnen und Schülern möglich in Fragen direkt an Frau Baumgardt zu stellen. Sie berichtete über große Armut in der Bevölkerung, den Mangel an Nahrung, über Menschen aus den Städten, die versuchten auf dem Land über Tauschhandel oder Diebstahl an Essen zu gelangen. Später wurde die Nahrungsmittelversorgung über Lebensmittelkarten geregelt, was lange Schlangen zur Folge hatte. Ein Bild, welches sich noch öfter in der Geschichte der DDR wiederholen sollte. Auch Spielzeug und Kleidung war rar, wobei sich die Menschen mit selbstgenähter Kleidung aus Gardienen oder Fallschirmseide beholfen haben. Jeden Tag gab es in der Schule neue Mitschüler, da immer mehr Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten eintrafen. Mehrere Familien mussten in dieser Zeit gemeinsam unter einem Dach wohnen und auskommen. Und dabei warteten noch viele Frauen und Kinder auf die Rückkehr ihrer Männer und Väter aus dem Krieg. Ein besonderer Tag war der 4. Juli 1945,

als die amerikanischen Soldaten abrückten und die sowjetischen Soldaten eintrafen. Es

gab in der Bevölkerung eine gewisse Angst vor den Sowjets. Als dann die Bodenreform

durchgesetzt wurde, flohen bspw. Großgrundbesitzer in die westlichen Besatzungszonen. Auch die Berlin-Blockade und Luftbrücke spielten im kleinen Großengottern eine Rolle. Als am 4. März 1949 ein US-Versorgungsflugzeug in der Nähe des Ortes abstürzte. Rückblickend war das einstündige Treffen zwischen einer Zeitzeugin und Schülerinnen und Schülern für alle Beteiligten eine besondere Erfahrung. Es gibt immer weniger Menschen, die aus erster Hand über diese Zeit berichten können, wodurch es sehr wichtig ist, dass solche Gespräche zur Stande kommen, solange sie noch möglich sind.

 

Autoren: Julius Schnepf, Jan Julian Hertel (Schüler des Leistungskurs Geschichte)

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Schüler*innen. Erforschen. Lokal- und Regionalgeschichte.

Buchprojekt am Gymnasium Großengottern


Das Buchprojekt “Schüler*innen erforschen Lokal- und Regionalgeschichte. Projektlernen am Beispiel der Friedlichen Revolution in Mühlhausen/Thüringen” zeigt eine fachlich und methodisch zielführende Anleitung für forschendes Lernen zur Lokal- und Regionalgeschichte.


Ziel ist es, die Arbeitsergebnisse und Erkenntnisse der kreativen Auseinandersetzung mit der Friedlichen Revolution am Gymnasium Großengottern anderen Schulen im Landkreis (auch als e-Paper) zur Verfügung zu stellen. Diverse Autor*innen geben fachliche Anregungen sich mit großer Geschichte im Kleinen kreativ und konstruktiv auseinanderzusetzen.


Das Bändchen kann über das Sekretariat des Gymnasiums Großengottern (Mail: sekretariat@gym-grossengottern.schulen-uh.de) als gedruckte oder digitale Fassung bezogen werden.


Text: Matthias Schwarzkopf

Foto: Gymnasium Großengottern

Demokratie lernen in Coronazeiten

Gymnasium Großengottern präsentiert Schuldemokratieprojekt digital

 

 Im Rahmen des Thüringer Landeswettbewerbs „Demokratisch Handeln“ zeigt das Jahn-Gymnasium ihr erfolgreiches Schuldemokratieprojekt.

 

Eingereicht wurden die Festschrift „Ein Akt zur Freiheit!? SchülerInnen. Schreiben. Geschichte.“ und als weiterer Wettbewerbsbeitrag die im Oktober 2020 durchgeführten Festtage zu 30 Jahre deutsch-deutsche Wiedervereinigung. Vom 1. bis zum 15. Oktober 2020 wurden fünf unterschiedliche Veranstaltungen am Gymnasium Großengottern und in der Trinitatis-Kirche Altengottern unter den gegebenen Hygienemaßnahmen durchgeführt. Sie sind Ausdruck lebendiger Unterrichts- und Gesellschaftskultur und dokumentieren das Engagement der Lehrer*innen und Schüler*innen unserer Schule.

 

Eigens für die Teilnahme an der Lernwerkstatt Demokratie Thüringen, die in diesem Jahr erstmalig digital durchgeführt wird, hat das Gymnasium einen Filmbeitrag eingereicht. Projektleiter Str Herr Schwarzkopf und Lehramtsanwärter Robert Rabe haben in Kooperation mit Junge Medien Erfurt die Ton- und Filmaufnahmen der Festtage zu einem sehenswerten Trailer zusammengefügt. Dieser dokumentiert das Projekt ansprechend. Durch die gewonnenen Preisgelder und die Unterstützung des Fördervereins des Gymnasiums konnten dies finanziert werden.

 

Text: Friedrich-Ludwig-Jahn Gymnasium Großengottern

Auszeichung durch die Landtagspräsidentin zum 2. Platz im Geschichtswettbewerb

Schüler besuchen Lesung zur Zeitenwende

„Für ein offenes Land, mit freien Menschen!“ - Zeitenwende zelebriert

Jugendliche, die für ihre Träume und Rechte einstehen standen im Fokus der Lesung mit dem ehemaligen Reisekorrespondent Peter Wensierski. Anschaulich durch historische Film- und Fotoaufnahmen wurde der Sommer 1989 junger Leipziger an diesem Dienstagmorgen greifbar. Die Stadtbibliothek Bad Langensalza hat für die Schülerinnen und Schüler der beiden Geschichtskurse von Herrn Müller und Herrn Schwarzkopf des Jahngymnasiums Großengottern diese lehrreiche Lesung „Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution“ ermöglicht. Im Anschluss kamen die Schüler mit dem Autor ins Gespräch.

Die Sehnsucht nach Freiheit.

Der ehemalige Spiegel-Journalist Wensierksi zeigt, wie junge Erwachsene in der ehemaligen DDR, im Alter der Schülerinnen und Schüler, mutig für Ihre Überzeugungen eingetreten sind. Der Umweltschutz war auch schon damals ein großes Thema, aber auch der Wunsch nach Freiheit, der die Menschen auf die Straßen gezogen hat, um ihren Protest zu artikulieren. Er berichtet auch von einem Kuriosum, das ihn besonders beeindruckt hat: Ein junger Mann, der sich aus der Spirale der Angst befreit hat und selbst die ihn beobachtenden Stasi-Schergen fotografierte. Er demaskierte jene, die im Verborgenen agieren. Wiensierski berichtet das diese authentischen Aufnahmen heute im zeitgeschichtlichen Forum Leipzig ausgestellt sind. 

Text & Foto: Matthias Schwarzkopf

Jahn-Gymnasiasten besuchen Mühlhäuser Museen
Geschichte zum Anfassen

Die Zeitspanne vom 16. bis zum 18. Jahrhundert wird als Frühe Neuzeit bezeichnet. In diesem Zeitraum vollzogen sich tiefgreifende Umwälzungen.  Entscheidende Zäsuren zwischen Mittelalter und Neuzeit bildeten bspw.  die „Europäisierung“ der Erde oder die Reformation um 1500. Neben diesen Neuerungen blieben jedoch Traditionen der mittelalterlichen Gesellschaft bestehen.
Dem Wunsch der Schülerinnen und Schüler des Jahn-Gymnasiums folgend, wurde das museumspädagogische Angebot der Mühlhäuser Museen genutzt, um vertiefend einen regionalen Blickwinkel zur Frühen Neuzeit einzunehmen.
So besichtigte man unter der Führung der Mühlhäuser Museumspädagogin Steffi Maas die Mühlhäuser Marienkirche. Hier erfuhren die Schülerinnen und Schüler Interessantes über das Wirken Thomas Müntzers und die Ereignisse von 1525. In der gegenüberliegenden Superintendentur wurde die sogenannte „schwarzen Küche“ besichtigt, wo Müntzer einst wohnte. Im historischen Mühlhäuser Ratssaal wird anhand der ausgestellten Historienmaler auf die Gründung des sogenannten „ewigen Rats“ eingegangen. Der Projekttag endete schließlich in der Kornmarktkirche.
Geschichte zum Anfassen bot sich den Schülerinnen und Schüler durch diverse handlungsorientierte Zugänge. So konnten Sie an einer rekonstruierten Gutenbergpresse drucken oder mit Federkiel einen Ablassbrief verfassen. Eine besondere Herausforderung stellte die Arbeit mit den Elf Mühlhäuser (Horsmaer) Artikeln dar. Diese wurden 1524 von Müntzer, Pfeiffer und Vertretern aus den Stadtvierteln verfasst. Hier musste zeitgenössische Quellensprache durch die Schülerinnen und Schüler entschlüsselt werden. Zahlreiche Quellen und Geschichtsdarstellungen boten an diesem Vormittag Zugänge zur Geschichte und konnten durch die jungen Historikerinnen und Historiker interpretiert werden.

Text & Foto: Matthias Schwarzkopf, Musik- und Geschichtslehrer am Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium GroßengotternT

Auszeichnungen beim Geschichts-Wettbewerb

Jahn-Gymnasiasten werden mit Auszeichnung der Landtagspräsidentin bedacht

Lilly Krüger und Bastian Klesse - beide aus Großengottern - nahmen erfolgreich beim 5. Geschichtswettbewerb der Thüringer Landtagspräsidentin teil. Sie belegten mit ihren Arbeiten für das Friedrich-Ludwig-Jahn Gymnasium den zweiten Platz. Den ersten Preis erhielt die Petrischule aus Arnstadt, der dritte Platz ging nach Gotha.
Zum Thema „30 Jahre Friedliche Revolution“ haben beide Schüler kreative Wettbewerbsbeiträge in Form eines Dramas „Ein Akt zur Freiheit“ und eines Comics „Briefkontakte“ eingereicht. Durch Zeitzeugengespräche, Spurensuche im Archiv  und die direkte Begegnung mit den originalen Schauplätzen der dargestellten Ereignisse - bspw. der Marienkirche in Mühlhausen - rekonstruieren sie die Lokalgeschichte des Wendejahrs 1989/1990 im heutigen Unstrut-Hainich-Kreis. All dies abseits der damaligen Zentren Leipzig oder Ost-Berlin. Betreut wurden die beiden Schüler von ihrem Geschichtslehrer Herr Schwarzkopf.
Zur Auszeichnung wurden die jungen Historiker und ihr Geschichtslehrer in das neu eröffnete Bauhaus-Museum in Weimar eingeladen. Die Laudatio für den zweiten Platz hielt der Direktor des Thüringer Instituts für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien Andreas Jantowski. Im Rahmen der Auszeichnungsveranstaltung wurde von der Präsidentin des Thüringer Landtags Frau Birgit Diezel (CDU) und Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff (Minister für Kultur, Bundes und Europaangelegenheiten) an den 29. Jahrestag der Gründung des Bundeslandes Thüringen und an den 26. Jahrestag der Verabschiedung der Verfassung des Freistaats Thüringen erinnert.
Text: Matthias Schwarzkopf, Lehrer für Musik und Geschichte am Friedrich-Ludwig-Jahn Gymnasium Großengottern
Foto: Antonia Schwarzkopf
Bildtitel:     Die Preisträger mit der Präsidentin des Thüringer Landtags Frau Birgit Diezel
     (CDU).

EINMALIGE EINBLICKE –
FRIEDRICH-LUDWIG-JAHN GYMNASIASTEN STUDIEREN DIE ORIGINALDOKUMENTE (1930) AUS DEM TURMKNOPF VON ST. WALPURGIS

Jahn-Schüler besuchen Evangelisches Kirchspiel Großengottern

54m hoch ragt Gotterns Wahrzeichen empor. Der 1494 erbaute Kirchturm der St. Walpurgis-Kirche zu Großengottern. Doch was sich ganz oben - im Turmknopf - befindet wissen nur die Wenigsten! 1833, 1930 und 2019 wurde der Turm-Knopf geöffnet. Anlässlich der aktuell stattfindenden Turmarbeiten konnten die Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Ludwig-Jahn Gymnasiums Großengotterns selbst die originalen Schriftstücke aus der Dokumentenkapsel studieren.

Auf historischer Spurensuche

Was war der verborgene, über Jahrzehnte gut behütete Inhalt der Kapsel? Welche Herausforderung bringt die Auswertung der Dokumente mit sich?
Im Pfarrhaus Großengottern erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass Pfarrer Matthias Cyrus teilweise Detektivarbeit leisten musste. Wie? Das konnten die Schüler selbst erproben. So konnten sie herausfinden, welche Person in dem vorliegenden Originaltext von Pfarrer Matthies als ältester Gotterscher angeführt wird. Tatsächlich konnten sie nach erfolgreicher Recherche in den Kirchenregistern die gesuchte Person ausfindig machen. Eine weitere Herausforderung zeigte sich beim Lesen eines handgeschriebenen Schriftstücks.
Hier konnten - wenn überhaupt - zunächst nur einzelne Worte identifiziert werden. Kein Wunder, war doch das Stück in Sütterlin verfasst. Paula und Bastian gelang es dann doch, einen Auszug zu entziffern.

Welche Schwierigkeiten sich für Historiker bei der Arbeit mit originalen Quellen ergeben können, konnte am eigenen Leib erfahren werden. Johannes entdeckte gar auf einem Dokument einen Vorfahr, der sich 1930 im Gemeinderat Großengotterns engagierte und auf dem Schriftstück unterzeichnete.

„Wir schreiben Geschichte…“
Im Rahmen dieser eindrucksvollen Exkursion der jungen Historikerinnen und Historiker entstand die spannende Idee, selbst einen Beitrag für den Turmknopf zu verfassen. Retrospektiv sollten die Jahre 1930 bis 2019 aus Sicht der Schülerinnen und Schüler im Wandel der Zeit dargestellt werden. Was änderte sich von Generation zu Generation? Um sich dieser Fragestellung anzunähern, wurden verschiedene Kategorien ausgewählt, z.B. Mode, Musik oder politische Entwicklungen. Welche Schwerpunkte setzen die jungen Jahnschüler - beispielsweise bei der Betrachtung des historischen Hintergrunds? Wie wird die Weimarer Demokratie - die im Jahr 2019 auf den hundertsten Jahrestag ihrer Entstehung zurückblickt - betrachtet? Wie die Nationalsozialistische Diktatur dargestellt. Spielen die bipolare Welt nach 1945 und die doppelte Staatsgründung, das Ende des Ost-West-Konfliktes, die Friedliche Revolution und Wiedervereinigung 1989/ 1990 oder gar die die Europaidee eine Rolle?
Lesen Sie zur traditionellen Jahrmarktausstellung im Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium selbst, welche Ereignisse bzw. Entwicklungslinien die Schülerinnen und Schüler für das Leben und Wirken der Menschen für wichtig erachteten. Welche Sternstunden, Tiefpunkte, Zäsuren und Wendepunkte der deutschen Geschichte angeführt werden. Die Schülerinnen und Schüler laden Sie hierzu herzlich ein.
Autor: Matthias Schwarzkopf, Lehrer für Musik und Geschichte
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